Je grösser die Organisation desto wichtiger sind eine klare Strategie, Zielvorgaben, Strukturen, Aufgaben- und -Rollendefinitionen.
Doch wie ist es gerne in der Realität in Grossunternehmen?
Menschliche Schwächen potenzieren sich in der Anonymität des Grossbetriebes, stauen auf, um dann ungebremst in kurzen Momenten des Spotlights (Meetings, Besprechungen, Apéros u. Ä.) durchzubrechen. Statt Inhalte werden kostümiert Positionen, statt Kernthemen Nebenschauplätze vertreten. Der Kampf der Egos entscheidet allzuoft über die Entwicklung der Unternehmung. Motive? Wurde jemand in einer Entscheidung vergessen und ist nun beleidigt? Es bieten sich viele unverarbeitete Dinge zur Projektion. Zu klein vielfach die Plattform und der Raum für persönliche Entwicklung. Verkümmerte Persönlichkeiten.
Natürlich selbstbewusste und ausgeglichene Menschen beteiligen sich nicht an diesen Grabenkämpfen und halten damit aber leider auch das Potential zur Gesundung des Unternehmens zurück. Das Management verschwindet überfordert in der Anonymität der Masse, kompensiert punktuell aggressiv und trifft auf der Basis fehlender Kommunikation populäre Entscheidungen lieber als sinnvolle. Es entstehen Allianzen gegenseitiger Beweihräucherung, weitab des realen Tagesgeschäftes und zunehmend auch physisch ausser Haus. Es entstehen daraus Grenzen dort, wo sie nicht sein sollten. Gelegentliche Bauernopfer pflastern den Weg, lenken ab vom Wesentlichen und betonen vermeintliche Stärken . Dies schürt in unteren Hierarchiestufen Angst und führt zu Rollendiskussionen, Schutzstrategien und Ablenkungsmanövern. Tief glücklich und entspannt ist dabei Niemand: Wenn Grundwerte auf Tagesbasis verletzt werden. Die Kompensation aus demselben, im eigentlichen Sinn, die unglückliche Suche nach Wertschätzung und Anerkennung, hält die Spirale der Desorientierung am Laufen.
Dabei wäre es so einfach: Das Vermisste zuerst geben und dann reichlich empfangen. Ein ur-altbekanntes Grundprinzip. Wertevermehrung und Reduktion von Verletzungen dank Systemischem Coaching (Klick).